Fahrradbeleuchtung? Meine letzten Erfahrungen damit beliefen sich auf ein 4,99-€-Fahrradlicht-Set vom Aldi – batteriebetrieben, schwer und unpraktisch. Alternativ kannte ich noch die typischen 'Seitenläuferdynamos' mit dem stark erschwerten Treteffekt und dem mäßig guten Licht dazu. Klar, dass es da noch etwas besseres auf dem Markt geben musste – aber was?

Auch um Batterien und kleine Geräte (z.B. MP3-Player) laden zu können, zogen wir einen Nabendynamo in Betracht. Damit eröffnete sich uns das breite Segment von moderner, leistungsfähiger und vor allem sorgenfreier Fahrradbeleuchtung. Wir landeten beim Marktführer 'Busch & Müller' und deren breitem Angebot: Scheinwerfer mit Lichtsensoren, Standlicht und IQ Lichttechnik, Rücklichter mit 'Line-Tec' Streifentechnologie und Großflächenrückstrahlern.

Letztendlich entschieden wir uns für folgende Modelle:

Scheinwerfer: Lumotech IQ Cyo plus (60 Lux)

Rücklicht: Toplight Line plus

Busch & Müller Toplight Line plusDie Frage war nun, ob die Beleuchtung den Anforderungen unserer Reise gewachsen war: Pralle Sonne, klirrende Kälte, schwül-warmes und extrem feuchtes Klima.

Nachdem Scheinwerfer und Rücklicht montiert und am Nabendynamo angeschlossen waren, begann unsere sorgenfreie Zeit bezüglich der Beleuchtung unserer Fahrräder: Mit dem Drehgriffschalter am Scheinwerfer lässt sich alles steuern. Es gibt drei Modi: Aus-Sensor-An. Stellt man ihn auf 'Sensor', so gehen Vorder- und Rücklicht automatisch an, wenn die Lichtverhältnisse dies erfordern. Das ist schon bei Dämmerung oder schlechter Sicht (starker Nebel o.ä.) der Fall – und zwar so zuverlässig, dass wir uns absolut darauf verlassen können! Besonders praktisch ist das bei Strecken mit mehreren Tunneln. Im Tunnel geht das Licht an – draußen wieder aus. Wir als Fahrer müssen nichts machen und haben auch in unbeleuchteten Tunneln eine sehr gute Sicht – und werden von den anderen Fahrzeugen gut gesehen.

Lumotech IQ Cyo plusDer zweite Vorteil ist die beeindruckende Lichtstärke des Scheinwerfers von 60 Lux (Sportversion mit Klarglas. Achtung: In Deutschland sind nur 40 Lux erlaubt). Es ist der Hammer! Damit sind wir weit heller als die meisten normalen Fahrzeuge, die nachts unterwegs sind. Die normalen Mopeds und PKW's (in Asien) sind in der Regel mit wesentlich schwächerem Licht ausgestattet als wir. Das bedeutet auch, dass wir von anderen Fahrzeugen sofort wahr- und auch ernst genommen werden. Ist der Scheinwerfer zu hoch eingestellt, kann er entgegenkommende Autofahrer auch blenden – Vorsicht!

Unsere Rücklichter sind ebenfalls auch auf große Distanz zu sehen und heller als alles, was sonst so unterwegs ist. Die Steuerung läuft über den Scheinwerfer, das Rücklicht hat lediglich noch einen kleinen Schalter zum Ausschalten des Standlichtes. Das ist als Diebstahlsicherung gedacht und war uns oft eine Hilfe, wenn wir am Straßenrand unseren Schlafplatz aufbauten und nicht gesehen werden wollten.

Die Standlichtfunktion beider Lichter ist sehr praktisch. Sie leuchten selbst nach ein paar Minuten Standzeit immer noch, besonders das Rücklicht. Der Scheinwerfer schaltet auf eine Art Sparmodus sobald man stehen bleibt und leuchtet dann auch noch sehr lange weiter.

Belastbarkeit: Unsere Fahrräder wurden bei jedem Wetter gefahren, auf LKW's geworfen und in Züge gestopft, in Kartons verpackt und wieder montiert – und dabei nicht immer mit der gebührenden Sorgfalt behandelt. Beide Scheinwerfer funktionieren wie am ersten Tag. Bis auf zwei- oder drei Situationen, in denen sich das Lichtkabel gelöst hatte (meist vom Nabendynamo durch unsanften Transport) gibt es bis heute keine Ausfälle!

Die Rücklichter machen sich ebenfalls sehr gut und halten immer noch. Lediglich Michaels Rücklicht fiel auf, als sich das Standlicht nach einigen Monaten nicht mehr ausschalten ließ. Kein großes Problem und wir haben von 'Busch & Müller' sogar Ersatz dafür bekommen.

Weil wir als Radreisende uns weigern, etwas wegzuwerfen, was noch funktioniert, haben wir das Licht mit dem defekten Standlicht kurzerhand am Schutzblech meines Anhängers montiert. Es ist per Kabel ebenfalls mit dem Nabendynamo verbunden und durch eine einfache Steckverbindung an- und absteckbar. Der Effekt: Mein Gespann hat nun einen Scheinwerfer und zwei Rücklichter – eins am Fahrrad, eins am Anhänger. Der Nabendynamo liefert problemlos den Strom für die komplette Beleuchtung UND auch noch für meinen Zzing Ladegerät!

Durch die runde Form des Anhänger-Schutzbleches wurde ein Rücklicht leider leicht verbogen, so dass die Abdeckung sich gelöst hat. Bei selbiger war zuvor schon eine kleine Halterung abgebrochen, als ich einmal mit dem Haken des Expanders dort ungeschickt hängen blieb. Momentan haben wir das Problem mit Klebeband gelöst.

Update: Bei meinem Rücklicht ist nach 12 Monaten Fahrradreise und 6.000 Kilometern nun eine der beiden LED's ausgefallen – die andere leuchtet trotzdem noch.

 

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