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Eindrücke vom Iran: (erster Tag im Iran, Grenze)

Ich bin sehr neugierig auf den Iran. Das erste Land auf unserer Fahrt, das uns wirklich fremd ist. Wir kennen niemanden, der hierher gereist ist. Es ist eines der strengsten muslimischen Länder der Welt und meines Wissens das Einzige, in dem es auch für ausländische Frauen Kopftuchpflicht gibt. Wie werden sie mich hier wohl behandeln? Wir werden uns als Ehepaar ausgeben, ansonsten wäre es in den Augen der Moslems nicht legitim für uns, als Mann und Frau zusammen zu reisen. Das dürfen nur Geschwister, Cousins oder verheiratete Paare. Da es der Wahrheit am nächsten kommt, entscheiden wir uns für letzteres. „Als verheiratete Frau dürfen sie Dich nicht anfassen, gib ihnen also nicht die Hand, jedenfalls den Männern nicht“, schärft Michael mir ein. Kurz vor der Grenze binde ich mir ein Tuch meiner Oma um den Kopf. Es ist ein bisschen klein und reicht gerade für einen einfachen Knoten um den Hals. Keine Muslima trägt ihr Tuch auf diese Weise. Sie verhüllen mit den farbigen Stoffen kunstvoll ihr Haar und den Hals, ohne dass ein Knoten oder Nähte zu sehen sind – ich weiß bis heute nicht, wie das gemacht wird.

Mit Michaels schwarzem Sweatshirt, weiten blauen Hosen und dem kleinen, beigen Tuch fühle ich mich wie schlecht verkleidet. „Das sieht ganz schön doof aus“, stelle ich mit unzufriedenem Blick in den Spiegel fest. – „Wir besorgen dir ein größeres Tuch... und ein etwas dunkleres vielleicht“, meint Michael, als er mich mit den Augen eines ehemaligen Modeverkäufers skeptisch betrachtet. „Aber für den Anfang geht es schon“, fügt er hinzu...

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Reisealltag in Pakistan (seit zwei Wochen im Land unterwegs)

Die Landschaft ist noch immer gezeichnet von steinigen Bergen und weiten Ebenen. Dann wird die Straße etwas besser. Es geht länger geradeaus, so dass ich hinten schon einmal das Abendessen vorbereite. Sollten wir den Abend heute alleine verbringen dürfen? Doch noch bevor wir uns nach einem Schlafplatz umsehen können, ist die nächste Polizeieskorte zur Stelle. Wir kennen das Spiel schon: Zu gefährlich hier, wir dürfen nicht alleine weiter fahren. Sie bringen uns zur Polizeistation im nächsten Dorf, es sieht aus wie eine Kaserne mit mehreren großen Gebäuden. Ringsherum ist eine hohe Mauer mit Stacheldraht, so dass man von außen unser Auto nicht sehen kann. Doch ein schöner Schlafplatz für uns und Gomolf sieht anders aus. Schon wieder unter Bewachung! Es ist noch nicht dunkel und wir erbeten uns die Erlaubnis, im Dorf ein paar Lebensmittel einzukaufen. „Ihr könnt gehen, aber vor Sonnenuntergang müsst ihr zurück sein!“ lautet die Antwort. Na toll, uns wird noch ein bisschen Ausgang gewährt. Wir sind ein bisschen angefressen und starten zu Fuß Richtung Markt. Wie üblich starren uns alle Leute an und wir fühlen uns mal wieder wie die Aliens. Plötzlich stoppt neben uns ein Geländewagen mit völlig verdunkelten Fenstern. Die Scheibe geht runter..

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Wir schaffen es bis Nepal!

Die Grenze von Banbasa nach Mahendranagar besteht aus ein paar Hütten auf der anderen Seite des Flusses. Wenn wir es nicht besser wüssten, würden wir niemals darauf kommen, dass hier eine Grenze ist. Wir fragen die Passanten, wohin wir uns wenden müssen und gelangen schließlich an den indischen Zollbeamten. Ich warte gerade darauf, dass er alle meine Daten sorgfältig in sein riesiges Buch einträgt. Plötzlich erhellt sich sein Gesicht. „Du hast einen sehr berühmten Namen in Deutschland, nicht wahr?“, fragt er mich aufgeregt. Das höre ich zum ersten Mal, Sybille Rudolf (mein Mädchenname)... was soll daran berühmt sein? – „Ja, natürlich“, fährt er fort, „genau wie Rudolf Hitler!..."

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